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Weit verbreitete Gletscher und Frostböden
Im Quartär erlebte das Qinghai-Tibet-Hochplateau mehrere Eiszeiten. Heute befinden sich hier die größten Gletscherzonen der mittleren und niedrigen Breitengrade. Neuzeitliche und Eiszeitgletscher sind wichtige Bestandteile der Natur des Qinghai-Tibet-Hochplateaus. Eine große Fläche des Nordtibet-Hochlandes im Inneren des Qinghai-Tibet-Hochplateaus hat außerdem Dauerfrostböden. So befindet sich das Tibet-Hochland in gewissem Sinne noch immer in der Eiszeit.
 
1. Die Eiszeiten
 
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Qinghai-Tibet-Hochplateau im Quartär vier Eiszeiten hatte. Zwischen diesen Eiszeiten gingen die Gletscher zurück, das Klima wurde wärmer.
 
Im Pleistozän des Quartärs hoben sich die Berge des Qinghai-Tibet-Hochplateaus ununterbrochen. Zugleich herrschte hier ein immer kälter werdendes Klima. Eis und Schnee bedeckten die Berge, das Hochland trat in die erste Eiszeit ein, die sog. Xixiabangma-Eiszeit. In dieser Eiszeit bedeckten die Gletscher jeweils nur eine kleine Fläche. Sie befanden sich an einigen hohen Bergen des Himalaya, am südlichen Fuß des Nyainqentanglha-Gebirges und an hohen Bergen zu beiden Seiten des Flusses Yarlung Zangbo. Danach herrschte auf der ganzen Erde ein wärmeres Klima. Nun begann die Pali-Zwicheneiszeit.
 
Im mittleren Pleistozän herrschte ein noch kälteres Klima als in der Xixiabangma-Eiszeit. An den hohen Bergen entstanden zahlreiche Gletscher, die sich teils bis zu den Bergfüssen erstreckten. Das war die zweite Eiszeit, die Nyalam-Eiszeit. In ihr bildeten sich in einem weiten Gebiet zwischen Südtibet und Nordtibet mehrere große Gletscher. In Südosttibet gab es Gletscher von mehr als hundert Kilometern Länge. An manchen Talsohlen südlich und nördlich des Tanggula-Gebirgspasses befanden sich viele kleine Gletscher mit einer Gesamtfläche von ca. 3000k㎡. Die damaligen Eiszeitgletscher auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau ordnen Wissenschaftler heute zwei Kategorien zu: Ozeanische Gletscher in Süd-und Südosttibet und kontinentale Gletscher in Nordwesttibet. In der späten Periode des mittleren Pleistozäns stand die Erde wieder unter dem Einfluss eines wärmeren Klimas. Die Gletscher des Hochlandes nahmen allmählich ab, auf die Nyalam-Eiszeit folgte die Gyarag-Zwischeneiszeit. Unter den neuen klimatischen Bedingungen war der steinige Boden des Hochlandes einer anhaltenden Verwitterung ausgesetzt. Die Gyarag-Zwischeneiszeit war die längste Zwischeneiszeit des Quartärs und eine stabile geologische Periode auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau.
 
Im späten Pleistozän entstanden nacheinander zwei Eiszeiten: die Gyirongsi-Eiszeit und die Rongboisi-Eiszeit. Zwischen ihnen war die letzte Zwischeneiszeit, eine relativ warme Periode. Während dieser beiden Eiszeiten hob sich das Qinghai-Tibet-Hochplateau schnell. Der Himalaya hielt die feuchte Luftströmung, die vom Indischen Ozean nordwärts zog, teilweise ab, und so konnten sich die Gletscher des Hochlandes damals nicht so schnell wie in der Nyalam-Eiszeit entwickeln.
 
Während der Gyirongsi-Esizeit lag die Schneegrenze des Qinghai-Tibet-Hochplateaus um 200 bis 300 Meter niedriger als heute. Damals entstanden hier haupsächlich Talgletscher. Im Inneren des Qinghai-Tibet-Hochplateaus befanden sich kontinentale Gletscher, während ozeanische Gletscher sich über eine große Fläche am Rand dieses Hochlandes verteilten. Auch in den hochgelegenen Becken entstanden Gletscher. In der letzten Zwischeneiszeit herrschten auf dem Hochland relativ milde Temperaturen. Die Täler Südtibets standen unter dem Einfluss eines warmen und feuchten Klimas. Ein dunkelgelber Boden war vorwiegend von Mischwäldern bedeckt.
 
Vor 100 000 Jahren, zur Rongboisi-Eiszeit, lag die Schneegrenze des Hochlandes fast so hoch wie heute, aber die damaligen Gletscher waren größer als die heutigen. Die diesmalige Eiszeit dauerte 90 000 Jahre, bis sie vor 12 000 Jahren endete. Im Anschluss daran begann die Nacheiszeit. Kurz darauf stieg die Temperatur an. Vor 7000 Jahren war die durchschnittliche Jahrestemperatur in diesem Hochland um 2 bis 3℃ höher als heute. Diese warme Periode dauerte 3000 bis 4000 Jahre. Vor ca. 3000 Jahren trat das Qinghai-Tibet-Hochplateau in eine neue Eiszeit ein. Diese Periode wird die "Kleine moderne Eiszeit" genannt. Überall auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau sind Reste von Eiszeitgletschern verschiedener Typen zu finden. Sie liegen schichtweise übereinander und haben verschiedene Formen. Dies zeigt, dass die Gletscher oft von neuen Gletschern überdeckt wurden und sich unter dem Druck veränderten.
 
Die hohen Gebirge des Qinghai-Tibet-Hochplateaus werden - u. a. unter dem Einfluss von Gletschern - ständig erodiert, was zur Folge hat, dass zahlreiche Glazialabtragungen verschiedener Formen entstanden sind. Am nördlichen, östlichen und südwestlichen Abhang des Qomolangma befinden sich pyramidenförmige Eisberge, die bis zu Höhen von 3000 Metern erheben. Im Gebirgsgebiet des Qinghai-Tibet-Hochplateaus sind ferner Reste von Eiszeitgletschern zu finden. An ihrem Ende liegen Gletscherseen. Durch Glazialabtragungen sind U-förmige Täler entstanden. In den Talgletscherzonen im Inneren des Qinghai-Tibet-Hochplateaus und in Süd-und Südosttibet sind kleine und große Moränen zu finden.
 
Auch im Süd-und Südostteil des Qinghai-Tibet-Hochplateaus finden sich Eiszeitgletscher verschiedener Tyen. Sie waren ozeanische Gletscher verschiedener Formen mit zahlreichen Moränen. Im Inneren des Hochlandes sind die Glazialabtragungen relativ schwach, und es gibt wenig Moränen. Dies zeugt davon, dass die Kontinentalgletscher viel langsamer zurückgehen. Die Gletscher, die nach der Eiszeit des mittleren Pleistozäns entstanden, waren kleiner als die vorherigen. Ausländische Wissenschaftler haben die Theorie entwickelt, wonach das Qinghai-Tibet-Hochplateau einst ganz von Eis und Schnee bedeckt gewesen sie. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler in verschiedenen Gebieten Feldforschungen unternommen, und die Ergebnisse zeigen, dass Moränen und andere Spuren der Einflüsse von Eiszeitgletschern nicht über große Flächen, sondern nur streifenweise über die hohen Gebirge verstreut sind. Auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau sind Reste der alten Karsttopographie zu finden, und das Nordtibet-Hochland ist mit zahlreichen Salzseen sowie Mulden von ausgetrockneten Seen übersät, welch letztere mit dicken Boraxschichten bedeckt sind. An den Ufern dieser Salzseen befinden sich Sedimentschichten. Die durch Verwitterung im Tertiär geebnete Oberfläche des Nordtibet-Hochlandes ist mit einer roten verwitterten Bodenkruste bedeckt. Ferner sind in Nordtibet Waldpflanzenarten aus der Eiszeit zu finden. All das zeigt, dass die Eiszeitgletscher in einzelnen, voneinander getrennten Zonen entstanden. Zum Beispiel gibt es im Midika-Gebirgsbecken im Kreis Jiali, das in der Höhe von 5000 Metern über dem Meeresspiegel liegt und das Quellgebiet der Flüsse Lhasa, Yigng Zangbo und Nujiangloqu ist, viele Moränenhügel, und zwischen ihnen befinden sich zahlreiche Seen, an deren Ufern Grundmoränen mit pilz-und schafrückenförmigen Felsen verstreut sind. Dieses Midika-Becken hat eine Fläche von 36 000 k㎡. Hier gibt es eine teilweise mit Gletschern bedeckte Zone. Selbst im Quartär, in dem Gletscher sich schnell entwickelten, hatte sich keine ausgedehnte Eisdecke gebildet, die das ganze Qinghai-Tibet-Hochplateau bedeckte.
 
Gletscher zeigen die Klimawechsel auf der Erde an, weil sie die in der Luft einst enthaltenen Substanzen einschlossen. So bildeten sich "Eisstempel". Seit ein paar Jahren interessiert dies immer mehr Glaziologen. Die Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet zeigen, dass das Klima des Qinghai-Tibet-Hochplateaus immer wärmer wird. Die Temperatur des Plateaus steigt schneller als jene in der umliegenden Gegend. Im Vergleich mit "Eisstempeln" auf Grönland hat man festgestellt, dass das Qinghai-Tibet-Hochplateau und Grönland einen gleichen Klimawechsel aufweisen. Das bedeutet, dass die klimatischen Informationen, die auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau Informationen, die auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau gesammelt wurden, allgemeingültig sind. Das Qinghai-Tibet-Hochplateau ist eine empfindliche Klimazone. Seit ca. 13 000 Jahren verändert sich das Klima in diesem Hochland und in den anderen Gebieten der Welt in gleichem Tempo. Diese Schlußfolgerung ist für die Prognose der Umweltveränderung der Erde von großer Bedeutung.
 
2. Neuzeitliche Gletscher
 
An die letzte Eiszeit des Quartärs schließt sich eine Periode an, in der weitere Gletscher auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau entstanden. So befinden sich heute die meisten Gletscher Chinas im Autonomen Gebiet Tibet. Die Gesamtfläche der neuzeitlichen Gletscher hier beträgt ca. 35 000 k㎡. Sie machen etwa die Hälfte der Gesamtfläche der Gletscher des ganzen Landes aus.
 
Auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau sind neuzeitliche Gletscher verschiedener Typen zu finden. In den schroffen Hochgebirgen gibt es hängende Gletscher, die in der Regel sehr klein sind. Wen der untere Teil eines solchen Gletschers abbricht, können gefährliche Lawinen entstehen. Am steilen Namgaparbat findet man hängende Gletscher in größerer Zahl.
 
Gletscher erodieren Talniederungen und deren Randlagen. Die trichterartigen Landsenken, die von hohen Bergen eingeschlossen sind, sind mit einer besonderen Art von Gletschern, den "Eistrichter"-Gletschern, bedeckt. Überall im Gebiet des Qomolangma sind solche Gletscher zu finden.
 
Gletscher, die sich gleich silberne Drachen durchs Bergtal schlängeln, heißen Bergtalgletscher. Der Rongboisi-Gletscher am nördlichen Abhang des Qomolangma, ein baumzweigartiger Bergtalgletscher, ist 22 km lang. Auch im Karakorum-Gebirge gibt es solche Gletscher.
 
Auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau gibt es noch andere Gletscher, die gleich weißen Hüten flache Oberflächen von hohen Berggipfeln bedecken. Die oberste Schicht dieser Gletscher besteht aus Firnen. Unten ist Gletschereis. In Purogkangri am östlichen Rand des Qiangtang-Hochlandes befindet sich ein mehr als 420 k㎡ großer "Eishut".
 
Aufgrund der klimatischen und topographischen Bedingungen bestehen auffallende Unterschiede zwischen den physikalischen Eigenschaften sowie den Formen und Größen der Gletscher am Rand und im Inneren des Qinghai-Tibet-Hochplateaus. Das Hochplateau hat zwei Typen von Gletschern: Kontinentalgletscher im Inneren, die unter dem Einfluss des halbtrockenen und trockenen Klimas stehen, und ozeanische Gletscher im Südostteil, in dem ein feuchtes und halbfeuchtes Klima herrscht. Die Trennungslinie zwischen diesen zwei Gletschertypen verläuft von De´ga über Dengqen, Jiali und Gongbo´gyamda bis nach Comai.
 
Die meisten ozeanischen Gletscher liegen im Ostteil des Nyainqentanglha-Gebirges, dem Südteil des Himalaya und im Hengduan-Gebirge. Hier herrscht ein relativ warmes Klima, die Schneegrenze liegt relativ niedrig. Diese Gletscher hängen von reichlichen Niederschlägen ab. Typisch für sie sind ihr rasches Auftauen sowie ihr schnelles Bewegungstempo vorwärts und rückwärts. Das durchschnittliche Jahresbewegungstempo beträgt 100 bis 300 Meter. Der Gletscher in Kaqen im südlichen Flügel des Nyainqentanglha-Gebirges hat eine Länge von 35 km und eine Fläche von 172 k㎡. Die Gletscherzunge erstreckt sich bis zum Bergwald in der Höhe von 2530 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist der größte ozeanische Gletscher des Qinghai-Tibet-Hochplateaus.
 
Die Gletscher im Inneren und im Nordwesten des Qinghai-Tibet-Hochplateaus gehören zu den Kontinentalgletschern. Zu nennen sind hier besonders die Gletscher im Karakorum-, Tanggula-und Kulun-Gebirge. Charakteristisch für diese Gletscher sind ihre extrem tiefen Temperaturen, ihre langsame Vorwärtsbewegung, ihr sachter Rückgang und ihre schwaches Auftauen.
 
3. Frostbodenzonen der mittleren und niedrigen Breiten
 
Auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau umfaßt die Dauerfrostbodenzone ca. 1,5 Millionen k㎡, das sind 70% der Gesamtfläche der Frostböden des ganzen Landes. Sie ist die größte Dauerfrostbodenzone auf den mittleren und niedrigen Breiten der Erde. Die Entstehung der Dauerfrostböden dieses Hochplateaus ist durch geologische Faktoren, Höhenlagen, Breiten und klimatische Verhältnisse bedingt. Qinghai und Tibet haben zwei Typen von Frostböden: Saisonale Frostböden, die im Sommer auftauen und im Winter wieder frieren, und Dauerfrostböden, die viele Jahre lang nicht auftauen. Der Dauerfrostboden besteht aus zwei Schichten: die obere Schicht, die in zyklischer Weise (Jahr oder Tag) auftaut und wieder friert, und die untere Schicht, die anhaltend gefroren ist. Die Dauerfrostböden liegen zum größten Teil in der Nordtibet-und der Südqinghai-Hochebene. Mit Ausnahme einiger kleiner Dauerfrostbodenzonen, die durch warme Quellen und große Flüsse voneinander getrennt sind, erstrecken sich die anderen Frostbodenzonen über große Flächen. Gleich einzelnen Inseln sind die Dauerfrostbodenzonen anderer Regionen des Qinghai-Tibet-Hochplateaus durch ihre Bodenbeschaffenheit, ihren Breitengrad und ihre Höhenlage bestimmt. Die Temperatur der Frostböden auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau steigt mit je 100 km in Nord-Süd-Richtung um 0,5 bis 1,0℃ an. Zugleich nimmt die Dicke des Frostbodens um 10 bis 20 Meter ab.
 
Die saisonalen Frostbodenzonen des Qinghai-Tibet-Hochplateaus liegen vor allem in den tiefliegenden Gegenden am Mittelauf des Yarlungzangbo. Die Frostböden hier tauen und frieren abwechselnd mit der Jahreszeit. Während der Frostperiode ist der Frostboden mehrere Meter dick. Der Boden, der mit Geröll übersät ist, friert voll und ganz. Wenn es taut, wird die Erdschicht durch Schmelzwasser zerrissen, es sammelt sich immer mehr Geröll an. Der saisonale Frostboden fördert die Verwitterung, was dazu führt, dass grasbedeckte Moore stark degeneriert werden.
 
In den Frostbodenzonen des Qinghai-Tibet-Hochplateaus bieten sich drei Naturerscheinungen dar, die sich durch Schmelzung und Frost gebildet haben: 1) Stehende Tropfsteine, Steinwald, Steinpilze, Eiswirbel und Eisbekleidung, die sich durch Frost geformt haben; 2) Senken, Steinsäulen, Erdsäulen und Moränen, die durch Schmelzung und Frost entstanden sind; 3) Steinflüsse und Steinmeere, die durch Verwitterung und unter Druck entstanden sind. Alle diese Naturphänomene sind in Frostbodenzonen keine Seltenheiten.
 
In den Frostbodenzonen mit sanfter Böschung von weniger als 15 Grad kommt es oft zu Schlammströmen. Die Struktur der feinen Erdschicht an der Böschung wird durch Schmelzung und Frost zerstört und die gefrorene Schicht hemmt das Versickern des Schmelzwassers, so dass Schlamm auf der Oberfläche der Böschung entsteht. Dieser Schlamm stuerzt dann irgendwann herab und fuehrt dabei grosse Menge von Erde und Steinen mit sich. Kleine Schlammstroeme,  die in vielen Frostbodenzonen bekannt sind, entstehen oberhalb der geschmolzenen Schicht. Sie fließen in raschem Tempo abwärts und hinterlassen an Berghängen zungenartige Spuren. Die meisten davon sind etwa 1 Meter lang, mehrere Dutzend cm breit und etwa 20 cm dick. Über Gebirgspässe, sanfte Berghänge, Talsohlen und mit Moränen bedeckte Hochfelder, die reich an Grundwasser sind, verterilen sich Gesteinstrümmer verschiedener Formen und buntgesprenkelte Erde.
 
Frostböden enthalten viel Feuchtigkeit, und Schmelzwasser spült die obere Erdschicht aus, so dass Steine von der Erdkrume getrennt werden und verschiedene Ringe auf der Erdkrume bilden. In manchen Frostbodeozonen liegen kleine und große Ringe aus Gesteinstrümmern ineinander. Durch Schmelzung und Frost bekommt der Boden Risse, und Schmelzwasser spült die Risse aus. So entstehen unregelmäßige Streifen aus buntgesprenkelter Erdkrume. Durch weitere Bodenerosion werden ringförmige Ansammlungen von Gesteinstrümmern geformt.
 
Auf dem Qinghai-Tibet Hochplateau sind ferner zahlreiche Einsenkungen zu finden, die dadurch entstanden sind, dass der Boden wegen des Schmelzens von unterirdischem Eis oder des Frostbodens unter dem Druck der Schwerkraft sinkt. Man findet sie an verschiedenen Orten gruppenweise. Mancherorts befinden sich mehr als 30 Einsenkungen auf der Fläche eines Quadratkilometers. Sie sind 0,3 bis 1 Meter tief und rund. Der Durchmesser ihrer Öffnungen beträgt 1 bis 3 Meter.
 
Über die Berghänge mit einem Gefälle von mehr als 40 Grad in den Frostbodenzonen sind Moränen verstreut, die durch Verwitterungen und unter dem Druck der Schwerkraft entstanden sind. Das freigelegte Geröll wird von Schmelzwasser herabgespült. Kleine Mengen von Schutt sammeln sich an und bilden verschiedene Schuttpyramiden und-bekleidungen, während große Mengen von Schutt Berghänge bedecken. In Nordtibet zum Beispiel verwittern allmählich ganze Berge.
 
Durch das Schmelzen von Eis und Schnee im Sommer und das erneute Frieren im Winter verändert sich die Oberfläche der Frostböden auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau ständig. Dies erschwert den wirtschaftlichen Aufbau, den Verkehr und das Leben der Ortsansässigen. Zum Beispiel muss die Eisenbahn Qinghai-Tibet durch eine Frostbodenzone führen. Der Frostboden dehnt sich bei Frost so stark aus, dass die Eisenbahnschienen verschoben werden oder sich wölben. Wenn es taut, senkt sich das Gleisbett, oder es wird von Schmelzwasser überschwemmt. Auch Schlammströme und Geröll machen oft die Eisenbahnstrecke unpassierbar.
 
Die Bewohner in Frostbodenzonen leiden häufig darunter, dass ihre Häuser durch Schmelzwasser und Frost beschädigt werden. So bekommen z. B. selbst neugebaute häuser nicht lange nach ihrer Fertigstellung Risse. Noch schlimmer ist, wenn Schlamm aus dem Fußboden des Wohnhauses austritt. Um alle diese Probleme zu lösen, gilt es, die Gesetzmäßigkeiten der Frostböden zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
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